Wim Wenders und die „Schlüssel zur Freiheit der Welt“:
Zum 80. Jahrestag der Befreiung Europas erzählt der Kult-Regisseur die vergessene Geschichte der deutschen Kapitulation.

6. Mai 2025 – Das Auswärtige Amt veröffentlicht Kurzfilm und Kommunikation „Die Schlüssel zur Freiheit“ von Wim Wenders und Scholz & Friends Berlin

Die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht ist unbestritten einer der Schlüsselmomente der Europäischen Geschichte. Und dennoch sind die Ereignisse der Nacht, in der das Ende der Nazi-Herrschaft schon am 7. Mai und nicht erst am 8. Mai 1945 besiegelt wurde, bis heute nur Experten bekannt. Zum 80. Jahrestag der Befreiung Europas erzählt nun Wim Wenders im Auftrag des Auswärtigen Amtes die Geschichte der Kapitulation – und die Geschichte des geheimsten Raumes in Europa, in dem sie unterschrieben wurde.

In einem ca. 4-minütigen Kurzfilm fängt Wim Wenders die besondere Atmosphäre dieses historischen Raumes und dieser Nacht ein und verwebt die historischen Originalaufnahmen der Kapitulation mit einer ganz gegenwärtigen Wiederentdeckung dieses Ortes und seiner Geschichte. Der Film ist ein sehr persönlicher Blick auf den Beginn einer historisch einmaligen Friedensperiode in Europa und wirft auch die Frage auf, wie wir Frieden und Freiheit für die nächste Generation bewahren können.

Hintergrund: Das Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Westeuropa befand sich im Mai 1945 nicht in einem Bunker oder einer Kaserne, sondern im Kartenraum einer Schule in Reims. Hier, inmitten des regulären Schulbetriebs, organisierte Eisenhower den Kampf gegen die Wehrmacht. Und hierher kam am frühen Abend des 7. Mai 1945 General Jodl mit der Absicht, eine Kapitulation nur an der Westfront zu verhandeln. Depeschen gingen hin und her und schließlich bekam Jodl das Mandat, die vollständige bedingungslose Kapitulation zu unterschreiben. Um 2:41 endete am 7. Mai der zweite Weltkrieg in einem Nebenraum einer Schule in Reims.

Zwei Monate später übergab der amerikanische General Lord dem Bürgermeister von Reims die Schlüssel zum Kartenraum mit den Worten: „Dies sind die Schlüssel zur Freiheit der Welt”.

Bis heute werden die Schlüssel in dem kleinen Museum im Lycee Roosevelt in Reims aufbewahrt. Und auch der Kartenraum ist unverändert erhalten. Selbst die Aschenbecher aus dieser Nacht stehen noch auf dem Tisch. An Originalorten in Reims und unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern des heutigen Lycée wurde der Film vor wenigen Wochen gedreht.

Wim Wenders, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, hat den Kurzfilm im Deutsch, Englisch und Französisch selbst eingesprochen, der Film wird auch mit Untertiteln in Arabisch, Chinesisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch zur Verfügung stehen.

Das Auswärtige Amt, die deutschen Auslandsvertretungen weltweit sowie weitere Partner zeigen den Film über Social Media, Youtube, digitale Bildungsangebote sowie Veranstaltungen und Kinovorführungen. Unter Berücksichtigung der Quellenangabe kann der Film kostenfrei auf allen Kommunikationskanälen frei verwendet werden, solange der Film selbst nicht verändert wird. Wer den Film in Schulen, Gedenkstätten, in Kinos oder bei anderen Anlässen selbst nutzen möchte, ist herzlich dazu eingeladen und kann sich beim Auswärtigen Amt melden. Das kostenlose Nutzungsrecht des Films gilt mindestens für die nächsten fünf Jahre.

Mit Hintergrundmaterial, Fotos und Making-of Videos sowie weiteren Inhalten läutet der Film Kommunikationsaktivitäten des Auswärtigen Amts ein, die über das Jubiläum am 8. Mai hinausweisen.

Wim Wenders: „Kaum jemand kennt den Ort und dessen Geschichte, an dem sich ein solches historisches Ereignis wie die Kapitulation vom 8. Mai 1945 ereignet hat. Ich wurde nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geboren und habe bald 80 Jahre lang in einem Land gelebt, das Frieden und Freiheit zurückgewinnen konnte, vollendet 1990 durch die Wiedervereinigung. Mit vielen mir vertrauten Kreativen aus Deutschland und Frankreich und herzlicher Unterstützung der Mitwirkenden in Reims konnte ich einen kleinen Film drehen, der nicht nur im historischen Rückblick zeigt: Freiheit ist niemals selbstverständlich.“

Dr. Peter Ptassek, Beauftragter für strategische Kommunikation und Public Diplomacy im Auswärtigen Amt: „Wir haben von Wim Wenders nicht nur einen künstlerischen Beitrag zum Ende des zweiten Weltkriegs erhalten, sondern einen Denkanstoß, den wir aktiv aufnehmen: Freiheit ist nicht selbstverständlich, sondern muss bewahrt und verteidigt werden. Deshalb führen uns die „Schlüssel zur Freiheit“ von damals zu der Frage: Wie investieren wir heute in unsere Freiheit? Unter #HowToInvestInFreedom werden kluge Köpfe aus Frankreich, Polen, Großbritannien und den USA ihre Antworten mit uns teilen. Auch wir im Auswärtigen Amt stellen uns der Frage, wie Deutschlands Rolle in einer Welt voller Umbrüche aussieht.“

Dr. Daniel Völker, Managing Director bei Scholz & Friends: „Die Aufgabe: Was kann man nach 80 Jahre noch Neues erzählen zu den Ereignissen des 8. Mai? Die Entdeckung: Ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde und den trotzdem kaum jemand kennt. Zwei alte Schlüssel in einer Museumsvitrine, die zu einer starken Leitidee für unsere Zeit wurden: Menschen zwischen 16 und 80 Jahren aus Deutschland und Frankreich sprachen am Set darüber, was die „Schlüssel zur Freiheit“ heute sein können. Wir hoffen, dass mit diesem Film aus Erinnerung auch ein Zukunftsdialog wird. Wir danken Wim Wenders und allen, die viel Leidenschaft investiert haben, um dieses besondere Projekt in kurzer Zeit möglich zu machen.“

Credits

Auftraggeber: Auswärtiges Amt

Agentur: Scholz & Friends Berlin (Agenda)
Kernteam: Dr. Daniel Völker (Managing Director), Mirko Derpmann (Creative Director), Lisa Brunelle (Projektleitung Kurzfilm)
Scholz & Friends Broadcast: Marc Lerche (Managing Director), Sascha Kloppenburg (Member oft he Management Board), Saskia Kuhnert (Production Manager)

Regie: Wim Wenders

Filmproduktion: Wim Wenders (Drehbuch, Regie), Franz Lustig (Director of Photography), Clémentine Decremps (Editor), Laurent Petitgand (Music), Mirko Derpmann, Daniel Völker (Idea and Concept), Lisa Brunelle, Scholz & Friends Berlin GmbH, Keiko Olivia Tominaga, Wenders Images GbR, Maite Bengsch, Wenders Images GbR, Saskia Kuhnert, Scholz & Friends Broadcast (Production Management), Peter Britz, 1st AD, Keno Varban, 3rd AD (Assistant Directors), Stella Libert, 1st AC, Yannig Dumoulin, 2nd AC, Valence Martin de Compreignac, 3rd AC, Baptiste Marnière, DIT (Camera Department), Régis Muller (Sound), Peter Assmann, Mirco Lemke (Light), Tobias Sties (Styling), Theaterkunst Berlin, Adlershofer Fundus Berlin (Costumes), BASIS Berlin, Johannes Röckl (Colorist), Florian Beck (Re-recording mixer, bvft), Florian Holzner (Sound Design, bvft) (Post Production), Olivier Nowak (Titles)

Social Media und PR-Beratung: Scholz & Friends Berlin: Maija-Johanna Forys (Social Media Director), Anika Mijatovic (Senior Social Media Manager), Johanna-Sophia Kober (PR Consultant), Tabea Tyroller (Social Media Manager)

Dank an: The students of the Lycée Franklin Roosevelt, Reims; Olivier Lubineau, Christophe Henrion, Vincent Turquin of the Lycée Franklin Roosevelt, Reims; Bénédicte Hernu and the Musée de la Reddition, Reims; Arnaud Robinet, Maire de Reims and The City of Reims; Philipp Rößler and the German Embassy in France; Peter Ptassek and the Federal Foreign Office, Germany and Vantage Film